19. Mai 2020
Klinikbetrieb wird schrittweise unter Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren
Seit Mitte März steht das Klinikzentrum Westerstede ganz im Zeichen der Corona-Krise. Alle planbaren, nicht lebensnotwendigen Eingriffe und Therapien wurden abgesagt, um sich auf die Pandemie vorzubereiten. Damit folgte das Klinikzentrum den Auflagen und Empfehlungen der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Teilweise lag die Patientenbelegung unter 50 Prozent gegenüber der Normalbelegung. Insgesamt befanden sich in den letzten Wochen 39 Covid-19-Patienten in Behandlung (9 Patienten auf Intensiv, 30 Patienten auf Normalstation).
Nun steht die geordnete Wiederaufnahme des Regelbetriebes an
Dank umfassender Hygienekonzepte und einer sinkenden Zahl an Neuinfektionen im Ammerland kann der Ambulanz- und stationäre Betrieb im Klinikzentrum Westerstede unter weiterer Einhaltung der Empfehlungen des RKI schrittweise wieder ausgeweitet werden.
Die Notfallversorgung und die Durchführung wichtiger Eingriffe wurde selbstredend auch in den letzten Wochen unverändert und uneingeschränkt weitergeführt. Für Patienten mit akuten Symptomen, die zum Beispiel auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinweisen, zählt unverändert jede Minute. Trotzdem hat auch das Klinikzentrum Westerstede die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn der Corona-Restriktionen weniger Patienten mit unklaren bzw. nicht direkt zuordenbaren Symptomen in die Stroke- oder Chest-Pain-Unit kamen. Die Ursache könnte die Angst vor einer Covid-19-Infektion sein. Seit Mitte April haben sich die Patientenzahlen allerdings wieder normalisiert.
Auch Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wurden in den letzten Wochen uneingeschränkt versorgt und bei Bedarf operiert.
Einhergehend mit dem Hochfahren des Klinikbetriebes können auch medizinisch notwendige, elektive Operationen wieder geplant und durchgeführt werden. Das Klinikzentrum ist sich bewusst, dass die abgesagten Eingriffe den Leidensdruck bei den betroffenen Patienten verstärkt haben, sodass nun alle verschobenen Operationen schnellstmöglich und sukzessive nachgeholt werden. Das Vorgehen erfolgt nach medizinischer Relevanz der Operation. Die OP-Termine werden zeitnah mit allen Patienten besprochen.
Hygieneregeln und vorbeugende Maßnahmen bleiben bestehen
Voraussetzung für die schrittweise Rückkehr zum kontrollierten Normalbetrieb ist die Einhaltung der Auflagen des Landes Niedersachsen, wonach auch weiterhin Kapazitäten auf Intensiv- und Normalstation für Covid-19-Patienten freigehalten werden. Insbesondere die Patientensicherheit hat hierbei höchste Priorität. Deshalb wird eine strikte Trennung von Patienten mit und ohne Symptomen einer Atemwegserkrankung, sowohl bei der Patientenaufnahme als auch bei entsprechender Behandlung auf Intensiv- oder Normalstation, aufrechterhalten. Zudem werden die Infektionszahlen beobachtet und genauestens geprüft, um bei einem erneuten Anstieg kurzfristig und flexibel reagieren zu können.
Neben dem Einhalten der Hygieneregeln, wie unter anderem dem Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern, gilt seit Anfang April eine generelle Mundschutzpflicht im Klinikzentrum. Dieser medizinische Mundschutz wird allen Mitarbeitern, Patienten und Besuchern am Haupteingang ausgehändigt. Das Besuchsverbot, welches seit Mitte März im Klinikzentrum gilt, wurde unter Einschränkungen aufgehoben. Demnach sind nunmehr Besuche bei Patienten unter Einschränkungen und strikter Einhaltung der Hygieneregelungen erlaubt. Jeder Patient darf Besuch von einer Person zeitgleich empfangen. Die Besuche sollten in der Kernbesuchszeit von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 19 Uhr stattfinden. Aus Rücksicht auf andere Patienten sollte der Besuch die Dauer von einer Stunde nicht überschreiten. Ausnahmen gelten für Besuche von Vätern, deren Partnerin auf der Entbindungsstation liegt sowie Besuche von Angehörigen schwerst erkrankten Patienten zugelassen. Auch Begleitpersonen ambulanter Patienten erhalten unter bestimmten Umständen Einlass. Der Zutritt ins Klinikzentrum erfolgt auch künftig über die Besucher- und Patientenschleuse am Haupteingang.
Die Abläufe wurden so strukturiert, dass die Herausforderungen der Corona-Krise und die Anforderungen an einen Schwerpunktversorger aufeinander abgestimmt sind. Das Klinikzentrum geht davon aus, langfristig zweigleisig fahren zu müssen und befindet sich demnach auf dem Weg in einen neuen Alltag.