19. Juni 2025
Erfolgreiche Zertifizierung zur Angehörigenfreundlichen Intensivstation
Es ist ein Herzensprojekt von Sonja Janssen, Fenja Riedel und Marilena Martens: Die Intensivstation 73 sollte angehörigenfreundlicher werden, sodass sie die Zertifizierung „Angehörigenfreundliche Intensivstation – Bezugspersonen jederzeit willkommen“ des DGF (Fachgesellschaft mit dem Schwerpunkt Intensivpflege, Anästhesie, Notfallpflege, OP- und Funktionspflege) besteht. Dafür entwickelten sie zunächst ein Konzept mit verschiedenen Maßnahmen, die auf dem Weg zur Zertifizierung umgesetzt werden sollten.
Intensivtagebuch zur besseren Aufarbeitung
Das Kernstück des Projektes ist ein Intensivtagebuch, das während der Zeit der Bewusstlosigkeit der Patientin oder des Patienten von Pflegenden, Therapeut:innen und Angehörigen für die Patient:innen geschrieben wird. Im Verlauf können auch Entwicklungsfortschritte oder Interventionen beschrieben werden. Die Patient:innen können das Tagebuch später lesen und damit Eindrücke bzw. Träume besser verstehen und verarbeiten. Eine tolle Idee, die vor einigen Jahren bereits von Kollege Holger Menßen auf der Intensivstation 73 eingeführt und neu aufgelegt wurde. Sie lebt insbesondere davon, dass das gesamte Team die Tagebücher füllt. „Die drei Kolleginnen haben sehr viel Herzblut in dieses große Projekt gesteckt und so das ganze Team dafür begeistert. Sie motivieren und erinnern uns hartnäckig, sodass die Tagebücher im Stationsalltag auch geführt werden“, berichtet Jana Schmalriede, Stationsleitung der Intensivstation 73.
Ausweitung der Besuchszeiten
Eine weitere Maßnahme war die Anpassung der Besuchszeiten. „Früher durften die Angehörigen zwischen 14.30 bis 15.30 Uhr und 17.30 bis 19 Uhr sowie in besonderen Fällen nach Vereinbarung zu Besuch kommen. Unser Anliegen war es, diese Regelung für Angehörige zu vereinfachen und auszuweiten. Seit einigen Monaten dürfen die Angehörigen ab 14.30 Uhr sowie am Vormittag nach Absprache mit dem Pflegepersonal kommen. Diese Umstellung hat etwas Überzeugungsarbeit gekostet, wird nun aber von allen Seiten als ein Gewinn betrachtet“, erklärt Sonja Janssen.
Umgestaltung des Besucherraums
Bei Ankunft der Angehörigen müssen diese zuerst im Besucherraum Platz nehmen. „Daher gehörte es ebenfalls zu unserem Konzept, den Besucherraum freundlicher zu gestalten. Dabei wurden wir von der Klinik unterstützt, sodass unsere Besuchenden nun in einem freundlichen Raum empfangen werden“, freuen sich Marilena Martens und Fenja Riedel.
Sie investierten gemeinsam viel Zeit in die Realisierung des Konzeptes. Am 11. April 2025 war es dann soweit und die drei Initiatorinnen stellten ihr Projekt Herrn Berkemeyer, dem Auditor der DGF, vor. Zudem besichtigte er bei seinem Besuch die Intensivstation, um sich ein Bild von unserer Intensivstation und der Umsetzung des Projektes zu machen. Er war direkt überzeugt und lobte bei der Zertifikatsübergabe am 28. Mai 2025 insbesondere das große Engagement der drei Kolleginnen und die flexiblen Besuchszeiten, die über die offiziellen Zeiten hinaus gehen.
Auch Pflegedirektorin Birgit Paesch freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „Besonders stolz macht mich, dass die Ideen und das Projekt aus eigenen Reihen angestoßen und umgesetzt wurden. Das ist etwas ganz Besonderes! Vielen Dank für dieses tolle Ergebnis und an das Team und die Kolleg*innen der Intensivstation 73, dass sie sich haben begeistern lassen.“
